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Homeverzeichnis

Das Homeverzeichnis (je nach Quelle auch mal als "HomeDir(ectory)", "Heimatverzeichnis", "Heimverzeichnis" oder "Eigene Dateien" genannt) ist der Ablageort der Dateien, an und mit denen ein Benutzer eines Systems arbeitet. Unter Linux oder Unix? besitzt das Homedir einen ganz besonderen Stellenwert: Der Benutzer landet nach dem Login auf der shell direkt in seinem Arbeitsverzeichnis, im Normalfall wird ihm (fast) jeder Schreibzugriff auf andere Verzeichnisse entzogen. Der Linuxbenutzer ist also auf die Arbeit in und unterhalb seines Homeverzeichnisses angewiesen. Für Windowsbenutzer ist dies oft ungewohnt und erschwert den Umstieg, denn Sie sind es häufig gewohnt Programme, Arbeitsdateien, Bilder, Musik und so weiter im gesamten Dateisystem zu verstreuen (C:\Musik\....). Ein solches Verhalten ist unter Unix zwar prinzipiell möglich, ist aber von der Architektur und vor allem der "Tradition" her nicht vorgesehen.

Unter Unix befinden sich die Heimverzeichnisse sämtlicher Benutzer (außer root) immer unterhalb des Verzeichnisses /home/. Das Homedir des Benutzers "peter" ist dann wahrscheinlich unter /home/peter/ zu finden. Es kann allerdings auch ein vom Benutzernamen abweichender Verzeichnisname für das Homedir gewählt werden. Modifizierte Systeme, deren Administration beispielsweise auf Steuerungsmechanismen wie Confixx beruhen, benutzen häufig völlig unstandardisierte Verzeichnisnamen für die Systembenutzer. Dort sind Homeverzeichnisse unterhalb von /var/www keine Seltenheit.

Das Homedir eines Benutzers kann auf die folgenden Arten und weisen "erreicht" werden:

$> cd ~                  # wechselt ins eigene Homedir
$> cd ~Benutzername      # wechselt ins Homedir von "Benutzername"
$> cd $HOME              # wechselt ins eigene Homedir
$> cd                    # "cd" ohne Argumente wechselt ebenso ins eigene Verzeichnis

Das alleinstehende Tildezeichen kann in den meisten shells synonym für /home/meinbenutzername/ verwendet werden. Es ist sogesehen die "Abkürzung" des eigenen Homeverzeichnisses.

Auf alten oder traditionsbewussten Unix-Systemen trifft man ab und an auf Homeverzeichnisse, deren Access- und Read-Bits für "others" gesetzt wurde. Diese Einstellung kann vom Benutzer natürlich selbst gewählt oder verwehrt werden, Ziel der Sache ist jedoch der alte Grundsatz: "Öffne dein Homeverzeichnis um mit anderen Benutzern einfach Daten auszutauschen" Alle Verzeichnisse unterhalb des Homedirs sind dann aber meist nicht für jedermann zugänglich. Diese Praxis ist aber - wie gesagt - eher veraltet und unter modernen Linuxsystemen nicht mehr anzutreffen.

Das Homeverzeichnis des Benutzers root befindet sich immer unter /root und kann mittels ~root referenziert werden.

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